Legal Tech Megatrends 2022 rund um die digitale Kanzlei – Nachbericht

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Legal Tech ist nun bereits seit geraumer Zeit in aller Munde. Der Megatrend „Digitalisierung“ hat auch die Rechtsbranche unwiderrufbar erreicht. Digitale Tools werden also zum „Must have“ in Kanzleien – doch was verbirgt sich dahinter?

Beim Legal Tech Update am 24. Januar 2022 war Future-Law gemeinsam mit LexisNexis und erfahrenen Experten aus der Branche wie immer den heißesten Neuigkeiten und größten Trends auf der Spur.

Diverse Umfragen im DACH-Raum zeigen, dass die Anwaltschaft dadurch drastische Veränderungen ihrer Arbeit erwarten und sich demnach der auf sie zukommenden Herausforderungen bewusst sind.

Aber wie kann die zu erwartende Änderung zum eigenen Vorteil genutzt werden? Wie kann der Trend zu einer nachhaltigen Chance gemacht werden, und wie wird Legal Tech vom bloßen Hilfs- zum integralen Arbeitsmittel?

Sophie Martinetz (Gründerin, Future-Law) weiß: „Es ist an der Anwaltschaft, diesen Megatrend nicht nur kritisch aus der Ferne zu betrachten, sondern aktiv mitzugestalten.“ Dazu ist es wichtig, die einzelnen Facetten von Legal Tech nicht nur zu verstehen, sondern auch über aktuelle und insbesondere kommende Trends im Bilde zu sein.

Beim Legal Tech Update am 24. Januar 2022 stellten unterschiedliche Experten die neuesten Trends aus dem Legal Tech Bereich vor und gaben spannende Best Practice Einblicke.

Mit dabei waren Andreas Geyrecker (Direktor Produktmanagement, LexisNexis Österreich), Grégoire Debit (CEO des international erfolgreichen Start-ups Closd, einer End-to-End-Plattform für juristisches Arbeiten), Raphael Toman (Associated Partner, Brandl Talos Rechtsanwälte), Sascha Smets (Head of M&A, Data Protection and Innovation (Legal), Österreichische Post AG).

Zu Beginn gab Andreas Geyrecker kurzen Überblick aktueller globaler Trends, insbesondere was den Bereich Artificial Intelligence angeht – wie können KI-gestützte Lösungen helfen, das große Ganze zu sehen und schnell aussagekräftige Erkenntnisse zu gewinnen?

„Das geht mit Kombination von Expertenwissen und intuitiver Suchtechnologien,“ erklärt Andreas Geyrecker„Angesichts einer Vielzahl von Herausforderungen, denen sich die Rechtsbranche gegenübersieht, besteht kein Zweifel daran, dass Technologie auf der Tagesordnung bleiben und somit ein wichtiger Bestandteil strategischer Pläne für Rechtsabteilungen und Anwaltskanzleien sein wird.“

Raphael Toman versorgte die Teilnehmer*innen mit einem spannenden Einblick, wie man heutzutage auch als unspezialisierte Rechtskanzlei den digitalen Trend für sich nutzen kann, um Mandant*innen effizienter und besser behandeln zu können.

Besonders spannend war dabei das gemeinsam mit der Unicredit Bank Austria gebaute erste digitale Rechtsberatungsprogramm Österreichs, anhand dessen die Rechtsberatung weiter digitalisiert werden soll.

Aktuell gibt es weitere spannende Herausforderungen, wie etwa die Digitalisierung von Firmenbuchanmeldungen. Ein spannender Blick auf den Markt, direkt aus dem Markt heraus: „Digitalisierung und proaktives Einbinden dieser wird von Mandanten zunehmen gefordert. Dabei muss es nicht immer Legal Tech der Marke Eigenbau sein, zunehmen setzen sich auch im (englischen) Markt neue Standardprodukte durch. Aber ein Produkt einmal selbst zu entwerfen hilft, auf die neuen Erwartungen besser vorbereitet zu sein.“

Auch die Rechtsabteilung der Post AG ist nicht untätig. Zwischen der Automatisierung des Document Lifecycles ist sich Sascha Smets einer Sache ganz besonders bewusst: ohne Strategie geht nichts. Aber auch mit der perfekten Strategie ist es noch nicht getan.

Wie man im Unternehmen und in der Rechtsabteilung damit umgeht, wurde vom Head of M&A kurz und prägnant auf den Punkt gebracht:„Wir haben als Rechtsabteilung den Anspruch, die einzelnen Fachabteilungen der Österreichische Post AG bestmöglich rechtlich zu unterstützen. Dabei haben wir Legal Tech Tools in den Bereichen Knowledge Management und Template Automation als strategisch wichtige Bausteine für die Weiterentwicklung unserer Serviceleistung identifiziert. Bei der Implementierung derartiger Tools sollte man allerdings darauf achten, alle wichtigen Stakeholder rechtzeitig ins Boot zu holen, um einen reibungslosen Start sicherzustellen.“

Nicht nur eine weitere internationale Perspektive, sondern auch die Entwicklung aus Sicht eines erfolgreichen Start-ups bot das mittlerweile von LexisNexis gekaufte Unternehmen Closd. Als Alumnus des Legal Tech Hub Europe Accelerator Programmes und Tool für M&A Transaktionen kennt es den Markt mit seinen Herausforderungen in- und auswendig.

Grégoire Debit umriss die unterschiedlichen Motivationen ihrer Kund*innen, das Tool zu kaufen (und natürlich auch einzusetzen) und legte dar, wie der Einsatz des Legal Tech Tools den Arbeitsalltag ihrer Kund*innen um ein Vielfaches erleichtert.

Im Anschluss an die Impulsvorträge gab es die Möglichkeit für alle Teilnehmer*innen, mit den Speakern in eine Diskussion einzutreten.

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