Emotionaler Widerstand gegen Veränderungen: Die wahre Herausforderung für die:den moderne:n Generalsekretär:in

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Ein Beitrag von Tobias Himmelreich, Sales Director @ Dilitrust

Die Nutzung von Legal Tech-Tools hat in den letzten zehn Jahren stetig zugenommen und die Arbeitsweise von Rechtsabteilungen grundlegend verändert. Während Effizienzsteigerungen und Prozessoptimierungen diesen digitalen Wandel vorantreiben, gibt es eine zentrale Sorge, die viele umtreibt: Geht dabei der menschliche Faktor verloren? Wie reagieren die Nutzer:innen – insbesondere Generalsekretär:innen – auf diese Veränderungen? Ihre Rolle hat sich bereits stark weiterentwickelt, doch sehen sie die digitale Transformation als Chance oder als Bedrohung für ihre berufliche Identität?

Generalsekretär:innen spielen seit Langem eine zentrale Rolle in der Corporate Governance – weit über administrative Unterstützung hinaus. Ihre Aufgabe hat sich zu einer strategischen Funktion entwickelt: Sie überwachen die Berichterstattung eines Unternehmens, gestalten Governance-Rahmenwerke und steuern essenzielle Prozesse wie Vorstandssitzungen und die Einhaltung regulatorischer Vorschriften. Doch mit dieser Entwicklung geht auch eine wachsende Veränderungsresistenz einher.

Die zunehmende Integration KI-gestützter Tools und Automatisierung wirft Fragen auf, wie der Balanceakt zwischen Effizienz und dem unverzichtbaren menschlichen Aspekt der Governance gewahrt werden kann. Besonders in Rechtsabteilungen gibt es große Bedenken, dass der persönliche Kontakt und die individuelle Expertise durch die fortschreitende Automatisierung verdrängt werden.

Schließlich ist es in den seltensten Fällen einfach, eingefahrene Arbeitsweisen von einem Tag auf den anderen zu ändern.

Viele Nutzer:innen empfinden Automatisierung und Technologie als Bedrohung für die zwischenmenschliche Dynamik, die ihr Berufsbild ausmacht. Im Fall der Generalsekretär:innen liegt ihre Einflusskraft in der nuancierten Kommunikation, im Aufbau von Vertrauen und in der intuitiven Entscheidungsfindung.

Was haben all diese Aspekte gemeinsam? Technologie kann sie – zumindest derzeit – nicht vollständig ersetzen. Die Ängste der Betroffenen sind also nicht unbegründet. Eine KPMG-Studie aus dem Jahr 2024 zeigt, dass 54 % der Beschäftigten sich nicht ausreichend vorbereitet fühlen, um mit technologischen Veränderungen umzugehen. In Rechtsabteilungen ist diese Zurückhaltung sogar noch ausgeprägter, da die Fachkräfte den Nutzen digitaler Werkzeuge gegen den möglichen Verlust ihrer beruflichen Autonomie und Relevanz abwägen.

Die Akzeptanz von Legal Tech-Lösungen variiert stark je nach Branche und Unternehmenskultur. So haben Unternehmen mit weniger als 100 Mitarbeiter:innen eine 2,7-mal höhere Erfolgswahrscheinlichkeit bei der digitalen Transformation als Konzerne mit über 50.000 Beschäftigten. Diese Diskrepanz verdeutlicht den anhaltenden Konflikt zwischen Modernisierung und traditionellen Arbeitsweisen. Interessanterweise berichten Jurist:innen, die digitale Tools bereits nutzen, von einer höheren Arbeitszufriedenheit, da sie sich verstärkt auf strategische Aufgaben konzentrieren können. Skeptiker hingegen äußern häufig Sorgen über Arbeitsplatzsicherheit, Kontrollverlust und eine schwindende zwischenmenschliche Interaktion.

Generalsekretär:innen stehen an einem entscheidenden Wendepunkt: Ihre Arbeit basiert auf direktem Austausch mit Vorstandsmitgliedern und Führungskräften – ein Aspekt, der für viele andere Berufsgruppen weniger relevant ist. Daher kann die Einführung digitaler Governance-Plattformen als bedrohlich empfunden werden. Künstliche Intelligenz im Entscheidungsprozess könnte diese Beziehungen neu definieren und möglicherweise ihre strategische Einflussnahme schmälern.

Doch worin liegt die eigentliche Herausforderung? Sie geht weit über die bloße Einführung neuer Technologien hinaus. Entscheidend ist, dass deren Implementierung die menschliche Dimension der Governance und des Vorstandsmanagements stärkt – und nicht schwächt.

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Über den Autor:

Tobias Himmelreich ist als Sales Director für Vertrieb, Marketing und das Partnernetzwerk bei der DiliTrust in der DACH-Region verantwortlich. Er berät Unternehmen aus allen Branchen in den Bereichen Corporate Governance, Sitzungsmanagement, Entity Management, Legal Operations und Vertragsmanagement. Gemeinsam mit seinen Mitarbeitern, externen Beratern und Integratoren optimiert und digitalisiert Tobias Himmelreich Geschäftsprozesse und schafft transparente Workflows und konsistente Daten.

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