We could be Heroes

Lesezeit: 3 Minuten
von Kristina Hofer | Senior Project Manager
Magazin: Legal Tech Times 2023, Ausgabe 6


Während es in Teilen dieses Magazins um die Zerschlagung von falschen Mythen zu Legal Tech geht, würde ich hier gern die klassische Coachingfrage „Was stattdessen?“ stellen. Also wenn wir keine Mythen wollen, dann stattdessen Fakten. Oder vielleicht andere Mythen?
Mythen sind kein altes Relikt aus längst vergangenen Zeiten, worüber die Entstehung der Welt erklärt wurde. Auch heute leben wir in einer Welt voller Mythen und Geschichten. Wir haben (unbewusste) Vorstellungen über „den Weisen“ verkörpert z. B. durch den Firmengründer oder die Firmengründerin und Hollywood produziert für uns Märchen, die wir uns im Kino ansehen. Wir haben in jedem Land historische und aktuelle Held:innen und jeder hat auch noch seine persönlichen Held:innen, die wir bewundern und denen wir nacheifern – oder gar in politische Ämter wählen.
„Ein menschliches Bedürfnis“, sagen die Psycholog:innen. Wir entkommen dem kollektiven Unbewussten, den Archetypen gar nicht. Sie geben uns das Gefühl eines größeren Kontexts und der Dazugehörigkeit und die Alternative wäre Orientierungslosigkeit, Angst oder Süchte (sagen die Existenzialist:innen) – vermutlich gut angefeuert durch Krisen.
Auch in Marketing, PR und Werbung nutzen wir die Macht von Mythen und Geschichten gezielt (aus). Wie Karen Armstrong es so treffend auf den Punkt gebracht hat: Ein Mythos ist wahr, weil er wirkt und nicht, weil er uns faktische Informationen liefert. Auch unzählige Studien beweisen, dass wir uns besser an etwas erinnern, wenn wir emotional berührt werden und/ oder unsere Fantasie angeregt wird (daher auch der Strand oder die Blumenwiese als Hintergrund der PowerPoint-Slide mit der trockenen Auflistung).
In den 1990e...

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