Wider alten Gewohnheiten: Vorurteile über Legal Tech widerlegt

Lesezeit: 3 Minuten


Es wird oft gesagt, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist. Wir mögen Routinen, weil sie uns das Leben erleichtern. Wir müssen nicht über die kleinen Dinge nachdenken, die wir jeden Tag tun, wie Zähne putzen oder das Bett machen. Gewohnheiten helfen uns, unsere geistige Energie für wichtigere Aufgaben aufzusparen.

Diese Komfortzone, die Gewohnheiten schafft, hat jedoch auch eine Kehrseite. Wenn wir uns zu sehr an den Status Quo gewöhnen, können wir resistent gegen Veränderungen werden. Dies birgt die Gefahr in sich, dass wir neue Chancen verpassen oder uns nicht an neue Herausforderungen anpassen können.

Daher ist es im Zusammenhang mit neuen Einflüssen, die unser bekanntes Arbeitsumfeld verändern, nicht überraschend, dass Gründe genannt werden, weshalb das Neue – in diesem Fall der technologische Fortschritt – nachteilig und minderwertig ist.

Eine Liste mit Vorurteilen wird im Folgenden widerlegt.

1. Aufgrund von Legal Tech wird es in der Zukunft keine Anwält:innen mehr geben

Nein. Legal Tech vereinfacht das juristische Arbeiten, indem es standardisierte Vorgänge automatisiert. Dadurch ersparen sich Anwält:innen viel Zeit, um sich auf die wirklich wichtigen Tätigkeiten, nämlich den Kern ihres Knowhows zu konzentrieren; die Rechtsberatung.

2. Legal Tech ist nur ein Hype, der wieder vergeht

Haben Sie erlebt, dass technischer Fortschritt jemals wieder vergeht? Computer haben das Arbeiten der Menschen erheblich verändert. Abgesehen von Nostalgiegründen, hat es einen Weg zurück zu Schreibmaschinen niemals gegeben. Genauso ist es auch bei Legal Tech. Es handelt sich um eine neue Art des Arbeitens, bei der Aufgaben von Softwarelösungen übernommen werden kann, die das ohnehin schon hohe Arbeitsaufkommen von Jurist:innen reduzieren kann.

3. Legal Tech wird ohnehin von niemandem genutzt

Eine Umfrage von Bloomberg aus dem Jahr 2022 zum Thema Legal Professionals & Legal Operations und Legal Technology ergab, dass 79% der Befragten Abrechnungstools nutzen. Darüber hinaus gaben 70% an, Legal Research Tools zu nutzen. Auch elektronische Signaturtools oder Programme zur Zeiterfassung und Cloud-Speicherung als auch die Verwaltung von Dokumenten werden von deutlich mehr als 50% der Umfrageteilnehmer:innen genutzt. Tendenz und Einsatzgebiete steigend.

4. Legal Tech lohnt sich nur bedingt für Inhouse Jurist:innen

Das ist nicht richtig. Legal Tech Tools erleichtern insbesondere die Arbeit, indem einfache, sich häufig wiederholende Abläufe von einer Maschine übernommen werden können. Diese Arbeiten fallen in sämtlichen Rechtsbereichen an und somit auch in Rechtsabteilungen.

5. Legal Tech hat einen negativen Einfluss auf den Umgang mit Recht

Bei Legal Tech handelt es sich um die Vereinfachung von Arbeitsprozessen. Bereiche, die sich leicht digitalisieren (automatisieren) lassen sind z. B. die Aktenbearbeitung, Dokumentenverwaltung- und erstellung. Legal Tech ermöglicht eine Automation, die auf Basis von Algorithmen erfolgt, welche von den Benutzer:innen konfiguriert werden. Legal Tech bedeutet hingegen nicht, dass eine KI in Zukunft die Aufgaben von Richter:innen ersetzt.

Jahres Corporate Partner

Consent Management Platform von Real Cookie Banner