Legal Tech: Trends, Erfolgsfaktoren und Chancen für 2025: Martina Wachernig & Franziska Langer im Interview

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Martina Wachernig, Head of Legal bei VERBUND AG, und Franziska Langer, Senior Legal Expert und Digital Pioneer, geben Einblicke in die Legal-Tech-Strategie eines der größten Energieunternehmen Österreichs. Wie verändert generative KI die Rechtsabteilung, und warum sind Plattform-Ökosysteme der nächste Schritt? „Die Integration spezialisierter KI-Modelle und die Automatisierung von Routineaufgaben bieten klare Effizienzgewinne,“ so Langer. Ein Gespräch über Datenschutz, Change Management und konkrete Einstiegsmöglichkeiten in Legal Tech.

Welches Legal Tech Thema bestimmte 2024?

2024 stand im Zeichen des Einsatzes generativer KI-Modelle wie ChatGPT oder Copilot. Diese Technologien gewannen zunehmend an Bedeutung und eröffneten neue Möglichkeiten für die Rechtsbranche. Sie wurden unter anderem für die Unterstützung bei der Erstellung von Vertragsentwürfen, die Beantwortung einfacher Rechtsfragen und die Analyse von Dokumenten eingesetzt. Dennoch befanden sich viele dieser Anwendungen noch in der Evaluierungsphase. Zentrale Herausforderungen wie Datenschutz, Haftungsfragen und ethische Richtlinien müssen vor einer breiten Implementierung sorgfältig geprüft werden.

Die wichtigsten Legal Tech Trends 2025

2025 rückt die Weiterentwicklung und Integration von KI in den Fokus von Rechtsabteilungen. Insbesondere spezialisierte KI-Modelle für spezifische Rechtsgebiete bieten große Potenziale. Gleichzeitig wird die Automatisierung von Routineaufgaben durch KI verstärkt, um Effizienzgewinne zu erzielen. Ein weiterer bedeutender Trend ist der Ausbau von Plattform-Ökosystemen, die Legal Tech Tools, Datenbanken und das Wissen von Expert:innen miteinander vernetzen. Dadurch entsteht ein umfassender Ansatz für die Bearbeitung komplexer Sachverhalte, der die Zusammenarbeit zwischen Rechtsabteilungen, Kanzleien und Technologie-Expert:innen erleichtert.

Change Management: Was bringt echte Erfolge?

Im Change Management liegen die größten Erfolgsfaktoren in der kontinuierlichen Schulung und Einbindung der Mitarbeiter:innen. Nur so können sie mit den technologischen und strukturellen Veränderungen Schritt halten. Eine innovationsfreundliche Unternehmenskultur ist ebenfalls entscheidend, um Veränderungen positiv aufzunehmen und aktiv zu fördern. Iterative Ansätze mit regelmäßigen Feedbackschleifen und Anpassungen helfen, die Legal Tech-Strategie kontinuierlich zu optimieren. Auch das Management spielt eine zentrale Rolle: Durch aktive Führung und Vorbildfunktion, beispielsweise bei der Digitalisierung der Rechtsabteilung, können Veränderungen nachhaltig verankert werden.

Wie gelingt ein schneller Einstieg in Legal Tech?

Für Unternehmen, die 2025 mit Legal Tech starten möchten, bieten sich einige Bereiche als idealer Einstieg an. Bewährte KI-Tools für die Texterstellung und -analyse, wie Formulierungen, Zusammenfassungen oder Übersetzungen, können schnell implementiert werden. Wiederkehrende Rechtsaufgaben lassen sich durch vorkonfigurierte Softwarelösungen automatisieren. Auch die Digitalisierung von Standardprozessen wie Vertragsmanagement und e-Signaturen schafft unmittelbare Effizienzgewinne. Zudem bieten Online-Plattformen für Rechtsrecherchen und der Zugriff auf juristische Datenbanken, etwa Genjus KI oder RISSearch, eine einfache Möglichkeit, in das Thema Legal Tech einzusteigen.

Interviewpartnerinnen:

Martina Wachernig leitet als Head of Legal die Rechtsabteilung bei VERBUND AG und treibt gemeinsam mit ihrem Team die Digitalisierung und Legal-Tech-Anwendungen voran. Franziska Langer, Senior Legal Expert und Digital Pioneer bei VERBUND, liefert zentrale Einblicke in diese Innovationen und unterstützt die Weiterentwicklung moderner Rechtslösungen im Unternehmen.

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